Wenn man mit dem Auge durch das Okular sieht, nimmt man visuell direkt die einfallenden Photonen wahr. Das bedeutet das Auge sammelt über Bruchteile einer Sekunde das Licht, und leitet es zur Verarbeitung direkt an das Gehirn weiter. Hier wird das Bild in Echtzeit umgerechnet und wir "sehen" was wir sehen. Das bedeutet im Grunde, dass wir ein Objekt nur dann sehen, wenn es hell genug ist um  in der kurzen Belichtungszeit unseres Auges ein Bild zu hinterlassen. Reicht die Helligkeit (sprich die Anzahl der einfallenden Lichtteilchen) nicht aus, so sehen wir ein Objekt schlichtweg nicht. Das ist der Grund, warum uns die Nacht dunkel erscheint. Am Tag reicht die Lichtmenge für das Auge aus. 

 

Hier ein Ausschnitt aus der Milchstrasse mit einer Belichtungszeit von 15 Sekunden und einer Empfindlichkeit von 3200 ISO (oben) Bei doppelter Belichtungszeit ergibt sich schon ein anderes Bild (unten)

Ein Fotofilm hingegen ermöglicht es, Licht praktisch zu sammeln. Das bedeutet wir erkennen auf länger belichteten Aufnahmen Objekte oder Details von Objekten, die wir visuell nicht wahrnehmen, weil unser Auge "zu kurz belichtet". Zunächst erscheint das trivial, aber man bedenke wie die Welt aussähe, wenn man z.B. durch Genetik die Belichtungszeit des Auges künstlich erhöht! Alles wäre heller. Und die Bewegungen von Objekten wären viel Ruckartiger. Wir könnten nicht so schnell reagieren und alles müsste sich langsamer abspielen, als es das jetzt tut. Eine seltsame Welt würde sich auftun.

Letztlich kann man sich aber den Effekt des Licht "sammelns" zu Nutze machen, indem man Himmelsobjekte anvisiert und das von ihnen ausgesannte Licht über einen längeren Zeitraum aufsammelt und erst danach auswertet. Hat man die Belichtungszeit günstig gewählt, so wird die wahre Struktur dieser Objekte sichtbar und man kann effektiv Rückschlüsse auf physikalische Prozesse ziehen.

Ein sehr verbreitetes Hilfsmittel hierzu ist eine digitale Spiegelreflexkamera kurz (DSLR). Die gibt einem im Gegensatz zu einer Kompaktkamera die Möglichkeit, durch die Aufnahmeoptik direkt abzuschätzen, ob Fokus und Gesichtsfeld passen.

Nach der EOS 300D und der EOS 20Da, benutze ich derzeit die neue EOS 40D. Sie bietet mit ihrem grossen 3 Zoll Bildschirm einen guten Überblick und erlaubt ein fehlerfreies Fokusieren durch die eingebaute Live-Bild Vorschau. Diese wurde in der 20Da getestet und ist scheinbar ab diesem Modell serienreif, was den Preis um gut die Hälfte gedrückt hat. Weiterhin bietet sie mit ihren 10,2 Megapixeln ein gigantisches Gesichtsfeld, wenn auch die Auflösung nur ein viertel davon beträgt (etwa 2,6 Megapixel). Im Vergleich zum Vorgänger beträgt die Dynamik der einzelnen Pixel nun nicht mehr 12 Bit im CR Format, sondern 14 Bit. Das mach ca. 16000 Helligkeitsstufen, was ein deutlicher Fortschritt gegenüber ca. 4000 Stufen ist. NIchts im Vergleich einer AstroCCD, die mit 16 Bit bis zu 64000 Helligkeitsstufen darstellen kann. Das entscheidet über Detail oder nicht Detain. Doch dazu mehr im Bereich CCD.

Die DSLR hat darüberhinaus die Möglichkeit der Adaption von verschiedenen Objektiven mit verschiedenen Eigenschaften. Z.B. braucht man für Objekte mit geringer Flächenhelligkeit (Milchstrasse) eine sehr weit offene Blende.

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